Das Momentum verspielen
- Lars Watermann
- 16. Nov.
- 1 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 17. Nov.
Für einen erfolgreichen Firmenverkauf kann man nur einen Schuss abgeben. Und der sollte sitzen. Wird ein M&A-Vorhaben abgebrochen oder für eine gewisse Zeit unterbrochen, lässt es sich nicht mehr so leicht wieder aktivieren.
In diesem Fall müsste man also ein paar Jahre verstreichen lassen und neue Zahlen, Daten und Fakten vortragen, um die bisherige oder eine höhere Preisvorstellung verteidigen zu können. Für eine solche Neuauflage des M&A-Vorhabens hat aber kein Unternehmer Zeit und Muße.
Dieselbe Vorgabe gilt aber auch für potenzielle Käufer. Für den zweiten Platz bei einer beabsichtigten Unternehmensübernahme kann sich ein Bieter nichts kaufen. Das erhöht auch den Druck auf Käuferseite, ein schlüssiges Konzept und überzeugendes Gesamtpaket vorzulegen.
Unsere Erfahrung aus den seit 2005 durchgeführten M&A-Projekten in der Aufzugbranche zeigt folgendes: Der Abbruch eines Projektes geschieht im Grunde nur dann, wenn der Unternehmer wankelmütig ist oder wenn er überzogene Preisvorstellungen hat. Das bedeutet im Klartext aber auch, dass er – und zwar nur er – diese Punkte beeinflussen kann.
Beide Stolperfallen lassen sich also geräuschlos umgehen. Denn eines ist klar: Von einem Wanken bzw. Zögern oder anderen strategischen Fehlern profitiert am Ende nur der Käufer. Deshalb: Der erste Schuss muss sitzen, denn das Momentum kann schneller schwinden, als mancher Verkäufer gedacht hätte.