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Den Umfang des Projekts unterschätzen

Aktualisiert: vor 11 Stunden

Auf den ersten Blick wirkt ein M&A-Vorhaben überschaubar. Kaufinteressenten identifizieren, Transaktionsbedingungen verhandeln, Kaufvertrag abstimmen, und dann ab zum Notar. In der Realität muss der Verkäufer jedoch an jeder einzelnen Etappe eine Vielzahl von Entscheidungen treffen.


Soll es zum Beispiel zu einem Bieterverfahren kommen oder sind exklusive Gespräche zielführender? Wird ein Asset- oder ein Share-Deal angestrebt? Geht es um einen Mehrheits- oder Minderheitsverkauf?


Hinsichtlich Umfang und Zeitaufwand regelmäßig unterschätzt wird die Prüfung des Unternehmens durch den Käufer, die sogenannte Due Diligence. Deren Ergebnisse bestimmen den finalen Bruttoverkaufspreis und haben damit eine erhebliche materielle Auswirkung. Eine Zusammenstellung für die im Rahmen einer Due Diligence einzureichenden Unterlagen findet sich hier.


Darüber hinaus beanspruchen auch die Verhandlungen mit den Kaufinteressenten sowie die Abstimmungen mit den Beratern und der Familie viel Zeit. Was Unternehmer dabei häufig aus den Augen verlieren: Für den Erfolg eines M&A-Projektes ist es wichtig, dass das operative Geschäft störungsfrei weiterläuft. Um angesichts der lähmenden Vielfalt potenzieller Richtungen, Optionen und Einschränkungen die richtigen Entscheidungen zu treffen und seine Zeit zielgerichtet einzuteilen, braucht es ein strukturiertes und lückenlos vorbereitetes Projekt. Wenn ein Verkäufer nicht vom ersten Tag an „Master of the Process“ ist, wird er am Ende nur „Master of Desaster“ sein.


Was hinzukommt: In ein M&A-Vorhaben ist nur ein sehr kleiner Kreis eingeweiht. Wichtig ist beispielsweise, dass die Buchhaltung keinen Wind davon bekommt, dass vom Unternehmer und dem Steuerberater bestimmte Finanzdaten und Dateien heruntergeladen oder erstellt werden. Bei manchen Transaktionen wurden nicht einmal die Kinder eingeweiht, unabhängig davon, ob sie im Unternehmen beschäftigt waren oder nicht.


Die für den Projekterfolg so wichtige Verschwiegenheit verlangt dem Unternehmer für viele Woche und Monate einiges ab. Zeitgleich kommen bei dem Verkäufer zahlreiche Fragen auf, die umgehend und fundiert beantwortet werden sollten. Ein Verkäufer sollte daher bei der Wahl eines M&A Beraters darauf achten, dass dieser für die Projektkommunikation uneingeschränkt und jederzeit zur Verfügung steht. Also gerade auch an den Abenden und Wochenenden.

 
 

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